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Typische Nutzungsrechte mit ODRL abbilden

Die folgenden Beispiele veranschaulichen verschiedene Nutzungsrechte im ODRL-Format. Sie verdeutlichen, wie Nutzungsszenarien im schulischen Kontext mithilfe von ODRL modelliert werden können, um die Bedeutung und Beschränkungen der Nutzungsrechte präzise und maschinenlesbar darzustellen.

Grundstruktur einer Lizenzvereinbarung

Beispiel für ein ausführbares Programm
{
"uid": "https://example.com/v1/policies-info/9230294b-68da-4f4f-aa63-ad9040122aa7",
"target": {
"uid": "urn:issuer:medium:123456789",
"partOf": "urn:issuer:catalogue"
},
"permission": [
{
"action": [
"execute"
]
}
]
}

Dieses Beispiel folgt dem ODRL 2.1-Standard und repräsentiert ein ODRL-Policy-Beispiel, das für die Verwendung im deutschen Bildungssystem gedacht ist. Die Ziel-Medienobjekte können dabei digitale internetbasierte Bildungsanwendungen, digitale Schulbücher oder andere Bildungsmaterialien umfassen. Im Folgenden wird jede Top-Level-Eigenschaft dieses ODRL-Objekts detailliert erläutert.

Die Eigenschaft uid (Unique Identifier) dient als eindeutige Kennzeichnung für dieses spezifische ODRL-Objekt. Der Wert https://example.com/v1/policies-info/9230294b-68da-4f4f-aa63-ad9040122aa7 ist ein Internationalized Resource Identifier (IRI). Es ist wichtig zu betonen, dass, wenn uid-Attribute als URLs definiert sind, diese auflösbare Endpunkte sein sollten, um die Nachverfolgbarkeit und Referenzierung des Nutzungsrechte-Objekts (Policy) zu gewährleisten.

Das target-Attribut spezifiziert das Medienobjekt oder die Medienobjekt, auf die sich die in dem Nutzungsrechte-Objekt definierten Regeln beziehen. In diesem Beispiel enthält das target-Objekt zwei weitere Attribute: uid mit dem Wert urn:issuer:medium:123456789 und partOf mit dem Wert urn:issuer:catalogue. Der uid-Wert identifiziert das spezifische Ziel-Medienobjekt mittels eines Uniform Resource Name (URN), während partOf angibt, dass dieses Medienobjekt Teil des durch urn:issuer:catalogue identifizierten Medienkatalogs ist.

Das permission-Array enthält eine oder mehrere Berechtigungen, die dem oder den Zielobjekten gewährt werden. In diesem Beispiel gibt es ein einzelnes Berechtigungsobjekt mit dem Attribut action, dessen Wert ein Array mit dem Eintrag execute ist. Die ODRL-Aktion execute umfasst dabei nicht nur die Ausführung von Software im herkömmlichen Sinne, sondern auch die Ausführung von internetbasierten Anwendungen (Software as a Service). Diese Berechtigung erlaubt somit die Nutzung oder das Ausführen des durch das target-Attribut identifizierten Medienobjekts als Anwendung (Applikation).

JSON-LD

Die Eigenschaft @context definiert die JSON-LD-Kontexte, die für die Interpretation des ODRL-Objekts relevant sind. Hier wird der offizielle ODRL-Kontext von der W3C-Namespace-Adresse http://www.w3.org/ns/odrl.jsonld referenziert. Dieser Kontext stellt sicher, dass die Begriffe und Vokabeln im Objekt eindeutig der ODRL-Spezifikation zugeordnet werden können und ermöglicht so eine standardisierte maschinenlesbare Verarbeitung des Nutzungsrechte-Objekts.

Die Eigenschaft @type gibt den Typ des ODRL-Objekts an. In diesem Fall ist der Wert Agreement, was bedeutet, dass es sich um eine Vereinbarung handelt, die Rechte und Pflichten zwischen verschiedenen Parteien festlegt. Andere mögliche Typen könnten Policy oder Offer sein, die jeweils unterschiedliche Arten von Regeln und Konditionen im Kontext des digitalen Nutzungsrechtemanagements repräsentieren.

Schul-, Lehrer- und Gruppenlizenzen

Schullizenz

Beispiel für eine Schullizenz
{
"uid": "https://example.com/v1/policies-info/9230294b-68da-4f4f-aa63-ad9040122aa7",
"target": {
"uid": "urn:issuer:medium:123456789",
"partOf": "urn:issuer:catalogue"
},
"permission": [
{
"action": [
"execute"
],
"assignee": {
"partOf": {
"refinement": [
{
"leftOperand": "urn:schulconnex:de:personenkontext:organisation:kennung",
"operator": "eq",
"rightOperand": "NI_12345"
}
]
}
}
}
]
}

Dieses Beispiel erweitert die vorherige ODRL 2.1-Agreement-Policy für den Einsatz im deutschen Bildungssystem. Es spezifiziert nun genauer, wem die Ausführungsberechtigung für das Ziel-Medienobjekt erteilt wird. Die Struktur bleibt erhalten, jedoch wird innerhalb der permission ein assignee hinzugefügt, um den Berechtigten zu definieren.

Innerhalb des permission-Arrays befindet sich weiterhin ein Objekt, das die erlaubte action beschreibt, nämlich execute. Zusätzlich zu dieser Aktion enthält dieses Berechtigungsobjekt nun das Attribut assignee. Das assignee-Attribut dient dazu, die Partei oder die Parteien zu identifizieren, denen die in dieser permission gewährte Handlung erlaubt ist.

Der Wert des assignee-Attributs ist hier ein Objekt, das das Attribut partOf enthält. Das partOf-Attribut in diesem Kontext deutet darauf hin, dass der Berechtigte Teil einer bestimmten Gruppe oder Organisation ist. Die genaue Definition dieser Gruppe oder Organisation wird durch das nachfolgende refinement präzisiert.

Das refinement-Array innerhalb von partOf ermöglicht eine detailliertere Filterung oder Auswahl der Berechtigten. In diesem Fall enthält es ein einzelnes Refinement-Objekt. Dieses Objekt besteht aus drei Attributen: leftOperand, operator und rightOperand. leftOperand gibt die zu prüfende Eigenschaft an (urn:schulconnex:de:personenkontext:organisation:kennung), operator definiert die Art des Vergleichs (eq für „gleich“), und rightOperand enthält den Wert, mit dem verglichen wird. („NI_12345“ steht für die Kennung der Organisation, also die Schulnummer.).

Die Struktur innerhalb des permission-Blocks bedeutet also, dass die Erlaubnis zur execute-Aktion nur denjenigen Organisationen (Schulen) gewährt wird, deren Kennung (urn:schulconnex:de:personenkontext:organisation:kennung) dem Wert NI_12345 entspricht. Dies ermöglicht eine präzise Darstellung der Zuweisung von Nutzungsrechten an eine spezifische Bildungseinrichtung, hier an die Schule mit der genannten Kennung.

Lehrerlizenz

Beispiel für eine Lehrerlizenz
{
"uid": "https://example.com/v1/policies-info/9230294b-68da-4f4f-aa63-ad9040122aa7",
"target": {
"uid": "urn:issuer:medium:123456789",
"partOf": "urn:issuer:catalogue"
},
"permission": [
{
"action": [
"execute"
],
"assignee": {
"refinement": [
{
"leftOperand": "urn:schulconnex:de:personenkontext:rolle",
"operator": "eq",
"rightOperand": "lehr"
}
]
}
}
]
}

Dieses ODRL 2.1 Agreement-Beispiel setzt weiterhin auf die Struktur der vorherigen Beispiele. Der Fokus liegt hier abermals auf der präzisen Definition des Berechtigten für die Ausführungsaktion, wobei nun eine andere Form der Verfeinerung innerhalb des assignee-Attributs verwendet wird.

Innerhalb des permission-Arrays finden wir wiederum ein Objekt, das die erlaubte action als execute definiert. Analog zum vorherigen Beispiel enthält dieses Berechtigungsobjekt das assignee-Attribut, um den Kreis der berechtigten Personen oder Parteien einzugrenzen.

Im Unterschied zum vorherigen Beispiel enthält das assignee-Attribut hier direkt ein refinement-Array. Dieses Array beinhaltet ein einzelnes Refinement-Objekt, das die Bedingungen für die Zuweisung der Berechtigung festlegt.

Das Refinement-Objekt besteht aus den bekannten Attributen: leftOperand, operator und rightOperand. leftOperand spezifiziert die zu prüfende Eigenschaft, hier die Organisationsrolle des Personenkontextes (urn:schulconnex:de:personenkontext:rolle). Der operator ist auf eq (gleich) gesetzt, und der rightOperand hat den Codewert für Lehrend (lehr).

Diese Konfiguration bedeutet also, dass die Erlaubnis zur Ausführung des durch das target-Attribut identifizierten Medienobjekts ausschließlich denjenigen Personen gewährt wird, deren Rolle dem Wert Lehrend entspricht. Dies ermöglicht die Beschränkung der Nutzungsrechte auf bestimmte Personengruppen innerhalb des Bildungssystems, in diesem Fall auf Lehrkräfte.

Gruppenlizenz

Beispiel für eine Gruppenlizenz
{
"uid": "https://example.com/v1/policies-info/9230294b-68da-4f4f-aa63-ad9040122aa7",
"target": {
"uid": "urn:issuer:medium:123456789",
"partOf": "urn:issuer:catalogue"
},
"permission": [
{
"action": [
"execute"
],
"assignee": {
"partOf": {
"refinement": [
{
"leftOperand": "urn:schulconnex:de:personenkontext:gruppe",
"operator": "eq",
"rightOperand": "ffceeb40-01e6-483f-a909-382ff576b429"
}
]
}
}
}
]
}

Dieses ODRL 2.1-Agreement-Beispiel demonstriert erneut die detaillierte Zuweisung von Ausführungsrechten. Die grundlegende Struktur des ODRL-Dokuments bleibt konsistent mit den vorherigen Beispielen. Der Fokus liegt wiederum auf der Spezifizierung des Berechtigten innerhalb des permission-Blocks.

Innerhalb des permission-Arrays ist die erlaubte action weiterhin als execute definiert. Das Attribut assignee dient dazu, die Person oder Partei zu bestimmen, der diese Ausführungsberechtigung zusteht. Der Wert des assignee-Attributs ist wiederum ein Objekt, das das Attribut partOf enthält.

Das partOf-Attribut indiziert, dass der Berechtigte Teil einer bestimmten Gruppierung ist. Die genaue Definition dieser Gruppe erfolgt durch das nachfolgende refinement-Array. Dieses Array enthält ein einzelnes Refinement-Objekt, das die Kriterien für die Zugehörigkeit zu der relevanten Gruppe festlegt.

Das Refinement-Objekt besteht aus den Attributen leftOperand, operator und rightOperand. Hier spezifiziert leftOperand die zu prüfende Eigenschaft als urn:schulconnex:de:personenkontext:gruppe, was auf die Gruppenzugehörigkeit einer Person im schulischen Kontext verweist. Der operator ist auf eq (gleich) gesetzt, und der rightOperand enthält die spezifische Kennung (ID) der Gruppe, hier ffceeb40-01e6-483f-a909-382ff576b429.

Diese Konfiguration gewährt also die Erlaubnis zur Ausführung des Ziel-Medienobjekts ausschließlich Mitgliedern derjenigen Gruppe, deren eindeutige Kennung deren Kennung, spezifiziert durch urn:schulconnex:de:personenkontext:gruppe, dem Wert ffceeb40-01e6-483f-a909-382ff576b429 entspricht.

Medien

Videostream

Beispiel für ein gestreamtes Medium
{
"uid": "https://example.com/v1/policies-info/9230294b-68da-4f4f-aa63-ad9040122aa7",
"target": {
"uid": "urn:issuer:medium:123456789",
"partOf": "urn:issuer:catalogue"
},
"permission": [
{
"action": [
"stream"
]
}
]
}

Dieses ODRL 2.1-Agreement-Beispiel demonstriert eine einfache Erlaubnis für eine spezifische Aktion. Die grundlegende Struktur des ODRL-Dokuments bleibt mit den vorherigen Beispielen identisch. Der Fokus liegt hier auf der Definition der erlaubten Handlung innerhalb des permission-Blocks.

Innerhalb des permission-Arrays befindet sich ein Objekt, das die erlaubte action beschreibt. In diesem Fall ist der Wert des action-Arrays stream. Die ODRL-Aktion stream bezieht sich auf die fortlaufende Übertragung von audiovisuellen oder anderen digitalen Inhalten, typischerweise in Echtzeit, zur direkten Wiedergabe, ohne dass eine vollständige dauerhafte Speicherung des Inhalts auf dem Endgerät des Nutzers erfolgt.

Im Kontext digitaler Bildungsmedien könnte diese Berechtigung beispielsweise das Recht einräumen, ein Lehrvideo oder eine interaktive Simulation direkt anzusehen, ohne die Datei herunterladen zu müssen. Diese Art der Berechtigung ist relevant für den Schutz von Inhalten und die Kontrolle über deren Nutzung im Online-Bereich.

Es ist wichtig zu beachten, dass dieses Beispiel keine Einschränkungen bezüglich des Berechtigten (kein assignee ist definiert) oder spezifische Bedingungen für die Streaming-Aktion enthält. Die Berechtigung gilt somit potenziell für jeden, der auf das durch das target-Attribut identifizierte Objekt zugreifen kann.

Arbeitsblatt

Beispiel für ein bearbeitbares Office-Dokument
{
"@context": [
"http://www.w3.org/ns/odrl.jsonld"
],
"@type": "Agreement",
"uid": "https://example.com/v1/policies-info/9230294b-68da-4f4f-aa63-ad9040122aa7",
"target": {
"uid": "urn:issuer:medium:123456789",
"partOf": "urn:issuer:catalogue"
},
"permission": [
{
"action": [
"move",
"view",
"print",
"distribute"
]
},
{
"action": [
"modify"
],
"duty": [
{
"action": [
"Attribution",
"ShareAlike"
]
}
]
}
]
}

Dieses ODRL 2.1-Agreement-Beispiel, das beispielsweise ein bearbeitbares Arbeitsblatt unter einer Creative Commons-Lizenz repräsentieren könnte, demonstriert die Kombination mehrerer erlaubter Handlungen und die Definition einer Pflicht im Zusammenhang mit einer weiteren Handlung. Die grundlegende Struktur des ODRL-Objekts bleibt dabei erhalten.

Der permission-Array enthält hier zwei separate Berechtigungsobjekte. Das erste Berechtigungsobjekt definiert ein Array von erlaubten action-Werten: move, view, print und distribute. Dies bedeutet, dass der Berechtigte die Erlaubnis hat, das Zielobjekt zu verschieben (z.B. in ein anderes Verzeichnis), anzusehen, auszudrucken und zu verbreiten. Diese Berechtigungen sind typisch für die Nutzung und Weitergabe von Lehrmaterialien in Dateiform.

Das zweite Berechtigungsobjekt spezifiziert die action modify, also die Erlaubnis zur Modifikation oder Bearbeitung des Ziel-Medienobjekts. Zusätzlich zu dieser Erlaubnis enthält dieses Objekt ein duty-Array. Ein duty beschreibt eine Verpflichtung, die erfüllt werden muss, wenn die zugehörige Handlung (hier modify) ausgeübt wird.

Innerhalb des duty-Arrays befindet sich ein Objekt, das ein action-Array mit den Werten Attribution und ShareAlike enthält. Attribution bedeutet, dass derjenige, der das Arbeitsblatt verändert und weitergibt, die ursprünglichen Urheber angemessen nennen muss. ShareAlike bedeutet, dass alle Bearbeitungen und Weitergaben des Arbeitsblatts unter den gleichen oder ähnlichen Lizenzbedingungen erfolgen müssen.

Dieses Beispiel erlaubt also die Nutzung, Vervielfältigung und Weitergabe eines Arbeitsblattes in Dateiform, wobei im Falle einer Bearbeitung und Weitergabe die Pflicht zur Namensnennung der ursprünglichen Urheber und zur Weitergabe unter gleichen Bedingungen besteht, was typische Elemente einer Creative Commons-Lizenz widerspiegelt.

Zeitliche und räumliche Einschränkung

Schuljahreslizenz

Beispiel für eine Schuljahreslizenz
{
"uid": "https://example.com/v1/policies-info/9230294b-68da-4f4f-aa63-ad9040122aa7",
"target": {
"uid": "urn:issuer:medium:123456789",
"partOf": "urn:issuer:catalogue"
},
"permission": [
{
"action": [
"execute"
],
"constraint": [
{
"leftOperand": "dateTime",
"operator": "gteq",
"rightOperand": "2023-08-01T00:00+0200"
},
{
"leftOperand": "dateTime",
"operator": "lt",
"rightOperand": "2024-08-01T00:00+0200"
}
]
}
]
}

Dieses ODRL 2.1-Agreement-Beispiel, das hier die Nutzung einer digitalen Bildungsanwendung während des Schuljahres 2023/2024 regelt, erweitert die Ausführungsberechtigung um zeitliche Einschränkungen. Die grundlegende Struktur des ODRL-Dokuments bleibt dabei bestehen.

Innerhalb des permission-Arrays wird die erlaubte action als execute definiert, was die Berechtigung zur Ausführung der digitalen Anwendung umfasst. Zusätzlich zu dieser Aktion enthält das Berechtigungsobjekt nun ein constraint-Array. Constraints definieren Bedingungen, die erfüllt sein müssen, damit die gewährte Berechtigung gültig ist.

Das constraint-Array enthält in diesem Beispiel zwei Constraint-Objekte, die beide eine zeitliche Einschränkung definieren. Das erste Constraint-Objekt spezifiziert, dass der Wert des leftOperand dateTime (Datum und Uhrzeit) größer oder gleich (gteq) dem rightOperand 2023-08-01T00:00+0200 sein muss. Dies legt den Beginn des Gültigkeitszeitraums auf den 1. August 2023 um 00:00 Uhr mitteleuropäischer Sommerzeit (MESZ) fest (UTC+2).

Das zweite Constraint-Objekt legt fest, dass derselbe leftOperand dateTime kleiner als (lt) der rightOperand 2024-08-01T00:00+0200 sein muss. Dies definiert das Ende des Gültigkeitszeitraums auf den 1. August 2024 um 00:00 Uhr MESZ, wobei dieser Zeitpunkt selbst nicht mehr in den Gültigkeitsbereich fällt.

In der Zusammenschau bewirken diese beiden Constraints, dass die Erlaubnis zur Ausführung der digitalen Bildungsanwendung auf den Zeitraum vom 1. August 2023, 00:00 Uhr MESZ, bis zum 1. August 2024, 00:00 Uhr MESZ (exklusive), beschränkt ist. Dieser Zeitraum deckt das Schuljahr 2023/2024 ab.

Kreisweite Lizenz

Beispiel für eine kreisweit gültige Lizenz
{
"uid": "https://example.com/v1/policies-info/9230294b-68da-4f4f-aa63-ad9040122aa7",
"target": {
"uid": "urn:issuer:medium:123456789",
"partOf": "urn:issuer:catalogue"
},
"permission": [
{
"action": [
"execute"
],
"constraint": [
{
"leftOperand": "spatial",
"operator": "eq",
"rightOperand": "https://www.wikidata.org/wiki/Q5956",
"comment": "Landkreis Diepholz"
}
]
}
]
}

Dieses ODRL 2.1-Agreement-Beispiel demonstriert eine räumliche Einschränkung für die Ausführungsberechtigung. Die grundlegende Struktur des ODRL-Dokuments bleibt dabei unverändert.

Innerhalb des permission-Arrays wird die erlaubte action als execute definiert, was die Berechtigung zur Ausführung der digitalen Anwendung beinhaltet. Zusätzlich zu dieser Aktion enthält das Berechtigungsobjekt ein constraint-Array, das eine Bedingung für die Gültigkeit der Berechtigung festlegt.

Das constraint-Array enthält ein einzelnes Constraint-Objekt. Dieses spezifiziert, dass der Wert des leftOperand spatial (räumlich) gleich (eq) dem rightOperand https://www.wikidata.org/wiki/Q5956 sein muss. Der beigefügte comment erläutert, dass sich dieser Wikidata-Eintrag auf den Landkreis Diepholz in Deutschland bezieht.

In der Gesamtbetrachtung bedeutet dieses Constraint, dass die Erlaubnis zur Ausführung der digitalen Bildungsanwendung auf Nutzer beschränkt ist, die sich innerhalb des räumlichen Gebiets des Landkreises Diepholz aufhalten. Diese Art der räumlichen Einschränkung kann beispielsweise relevant sein, um den Zugriff auf bestimmte Medienobjekt auf die Zugehörigkeit zum Medienzentrum eines Landkreises zu beschränken.

Dynamische Lizenz

Beispiel für eine dynamisch zugeteilte Lizenz
{
"uid": "https://example.com/v1/policies-info/9230294b-68da-4f4f-aa63-ad9040122aa7",
"target": {
"uid": "urn:issuer:medium:123456789",
"partOf": "urn:issuer:catalogue"
},
"permission": [
{
"action": [
"execute"
],
"constraint": {
"leftOperand": "concurrentUses",
"operator": "lteq",
"rightOperand": "100"
}
}
]
}

Dieses ODRL 2.1-Agreement-Beispiel, das für den Einsatz im deutschen Bildungssystem relevant sein kann, demonstriert eine mengenmäßige Beschränkung der Ausführungsberechtigung. Die grundlegende Struktur des ODRL-Dokuments bleibt dabei erhalten, wird jedoch um einen zusätzlichen Kontext erweitert.

Innerhalb des permission-Arrays ist die erlaubte action weiterhin als execute definiert. Zusätzlich enthält dieses Berechtigungsobjekt ein constraint-Objekt, das eine Bedingung für die Ausführung festlegt.

Das constraint-Objekt spezifiziert, dass der Wert des leftOperand concurrentUses kleiner oder gleich (lteq) dem rightOperand 100 sein muss. Dieser Begriff repräsentiert die Anzahl der gleichzeitig erlaubten Nutzungen des Zielobjekts.

JSON-LD

Die @context-Liste enthält hier neben dem Standard-ODRL-Kontext einen weiteren Eintrag. Dieser definiert ein Präfix ex für den Namespace http://example.com/odrl/. Dies ermöglicht die Verwendung von Begriffen aus diesem benutzerdefinierten Namespace innerhalb der ODRL-Richtlinie.

Das constraint-Objekt spezifiziert, dass der Wert des leftOperand ex:concurrentUses kleiner oder gleich (lteq) dem rightOperand 100 sein muss. Hierbei bezieht sich ex:concurrentUses auf einen Begriff aus dem zuvor definierten benutzerdefinierten Namespace http://example.com/odrl/. Dort wird definiert, dass dieser Begriff die Anzahl der gleichzeitigen Nutzungen des Zielobjekts repräsentiert.

In der Gesamtbetrachtung bedeutet dieses Constraint, dass die Erlaubnis zur Ausführung der digitalen Anwendung auf maximal 100 gleichzeitige Nutzungen beschränkt ist. Diese Art der mengenmäßigen Beschränkung kann beispielsweise verwendet werden, um die Lizenzbedingungen hinsichtlich der Anzahl paralleler Zugriffe auf eine digitale Ressource durchzusetzen.

Kombination von Lizenzbedingungen

Beispiel für eine Kombination von Lizenzbedingungen
{
"uid": "https://example.com/v1/policies-info/9230294b-68da-4f4f-aa63-ad9040122aa7",
"target": {
"uid": "urn:issuer:medium:123456789",
"partOf": "urn:issuer:catalogue"
},
"permission": [
{
"action": [
"execute"
],
"constraint": [
{
"leftOperand": "dateTime",
"operator": "gteq",
"rightOperand": "2023-08-01T00:00+0200"
},
{
"leftOperand": "dateTime",
"operator": "lt",
"rightOperand": "2024-08-01T00:00+0200"
}
],
"assignee": {
"partOf": {
"refinement": [
{
"leftOperand": "urn:schulconnex:de:personenkontext:organisation:kennung",
"operator": "eq",
"rightOperand": "NI_12345"
}
]
},
"refinement": [
{
"leftOperand": "urn:schulconnex:de:personenkontext:rolle",
"operator": "eq",
"rightOperand": "lehr"
}
]
}
}
]
}

Dieses umfassende ODRL 2.1-Agreement-Beispiel kombiniert mehrere Aspekte der Rechteverwaltung, indem es sowohl zeitliche Einschränkungen als auch eine präzise Definition des Berechtigten für die Ausführungsaktion festlegt. Die grundlegende Struktur des ODRL-Dokuments bleibt dabei erhalten, wobei nun sowohl das constraint- als auch das assignee-Attribut detaillierte Bedingungen enthalten.

Innerhalb des permission-Arrays wird die erlaubte action als execute definiert, was die Berechtigung zur Ausführung der digitalen Anwendung umfasst. Das Attribut constraint enthält ein Array mit zwei Constraint-Objekten, die, wie bereits im vorherigen Beispiel erläutert, den Gültigkeitszeitraum der Berechtigung auf das Schuljahr 2023/2024 (vom 1. August 2023, 00:00 Uhr MESZ, bis zum 1. August 2024, 00:00 Uhr MESZ exklusive) beschränken.

Das Attribut assignee definiert, wer zur Ausführung der Anwendung berechtigt ist. Hier finden sich zwei Arten von Verfeinerungen. Zum einen gibt es ein partOf-Objekt mit einem refinement-Array, das besagt, dass der Berechtigte Teil einer Organisation sein muss, deren Kennung (urn:schulconnex:de:personenkontext:organisation:kennung) dem Wert NI_12345 entspricht. Zum anderen gibt es ein direkt im assignee-Objekt enthaltenes refinement-Array, das festlegt, dass die Rolle der berechtigten Person (urn:schulconnex:de:personenkontext:rolle) den Wert lehr haben muss.

In der Kombination bedeuten diese Bedingungen, dass die Erlaubnis zur Ausführung der digitalen Bildungsanwendung ausschließlich den Lehrkräften (Rolle lehr) der Organisation mit der Kennung NI_12345 gewährt wird, und dies auch nur innerhalb des definierten Zeitraums des Schuljahres 2023/2024. Dieses Beispiel zeigt, wie ODRL genutzt werden kann, um sehr spezifische und kontextbezogene Zugriffsrechte auf digitale Ressourcen im Bildungsbereich zu definieren.